Endlich hat es geklappt – ich durfte heute mit Sajal (und zwei seiner gebürtig aus Sindhupalchowk stammenden Bekannten) nach Sindhupalchowk fahren und eine der drei Schulen dort besuchen! Unser Besuch in Sindhupalchowk weiterlesen
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…ein Jahr danach
Nun ist das Erdbeben genau ein Jahr her und Nepal hat es seit langer Zeit einmal wieder in die Nachrichten geschafft, nachdem es gefühlt zwei Monate nach der Katastrophe bereits wieder vergessen schien. Überall teilen meine nepalesischen und nicht-nepalesischen Freunde und Bekannte Rückblicke und aktuelle Stände von dem, was bisher alles passiert ist. …ein Jahr danach weiterlesen
Sajal & Co – was bisher geschah
Wer sind Sajal und seine Freunde und was machen sie?
Sajal und dessen Freunde habe ich bei einem kleinen Filmdreh kennengelernt und stand auch danach noch in regelmäßigem Kontakt zu ihnen. Ironisch war, dass gerade an dem Samstag, an dem das Erdbeben passierte, die Premiere des Kurzfilms sein sollte. Zu dieser kam es dann natürlich nicht, dem Erdbeben zu dank. Stattdessen haben wir kurz miteinander reden können und er erzählte mir von seinen zahlreichen Plänen zur Hilfe der Erdbebenopfer. Als ich dann in Deutschland angekommen war, schrieb er mir, dass er für sich und seine Familie selbst keine Hilfe bräuchte, aber bei seinen Hilfsaktionen Unterstützung brauchen könnte. Also haben wir ihm so schnell es ging Geld zukommen lassen, sodass er zumindest schon einmal Nahrungsmittel und Decken kaufen und verteilen konnte.
Er hat mir bereits viele Bilder zukommen lassen und mir sogar einen Bericht erstellt, auf dem genauestens verzeichnet ist, wann er wo für was wie viel der Spendengelder verwendet hat. Hier also eine (übersetzte) Zusammenfassung von all seinen aktuellen und geplanten Tätigkeiten in Sindhupalchowk, Hetauda und Dolkha:
Sindhupalchowk-Distrikt (Epizentrum des ersten Erdbebens)
Im Dorf Sindhukot verteilten Sajal und seine Freunde 60 Decken an 60 Haushalte der untersten Kasten. Er schreibt, dass er besonderen Fokus auf die ärmsten Menschen legen wollte, da sie die verletzlichsten und am meisten vernachlässigten Menschen sind. Pro Decke bezahlten sie 500Rs, also insgesamt 30000Rs für alle Decken zusammen. Das entspricht ca. 300€. In einem weiteren Dorf namens Sangha verteilten sie an 13 Familien je einen 25kg-Sack Reis, einen halben Liter Öl, 1kg Salz, und 1 kg Linsen (Grundnahrungsmittel der Nepali). Für alles zusammen bezahlten sie knapp unter 300€, die restlichen paar nutzten sie, um den Kindern mit Keksen und Nudeln eine kleine Freude zu machen. Sajal hat alles sehr akribisch aufgeschrieben; das möchte ich Ihnen (in übersetzter Form) hier nicht vorenthalten, denn er hat sich sehr viel Mühe gegeben, alles genauestens für uns und Sie festzuhalten:
Nahrungsmittel | Quantität | Preis | |
Reis | 25kg | 2000 Rs (~20€) | |
Salz | 1kg | 17 Rs (~17ct) | |
Öl | ½ l | 75 Rs (~75ct) | |
Daal (Linsen) | 1kg | 160 Rs (~1,60€) | |
Kosten pro Haushalt | 2252 Rs (~22,62€) | ||
Gesamtkosten für 13 Haushalte | 29276 Rs (~292,76€) Die übrigen 724 Rs wurden für Kekse und Nudeln für die Kinder des Dorfes ausgegeben. |
Weitere 200€, die wir ihm zukommen ließen, hat er an eine ihm gut vertraute Organisation (NGO) namens „Divine Service Home“ gegeben, die sich um den Wiederaufbau von Schulen, das allgemeine Bildungswesen Nepals und ältere Leute, die durch das Erdbeben ihre Familienmitglieder verloren und sich nicht mehr allein versorgen können. Bisher hat die Organisation über zehn ältere Menschen aufnehmen können. Der neueste Stand zu den Plänen der Organisation, Schulen wieder aufzubauen, ist allerdings weniger „Hoffnung-fördernd“. Und zwar hat jetzt die Regierung den eigenständigen Organisationen plötzlich verboten die Schulen auf eigene Faust wieder aufzubauen. Sie wollten es selbst tun; warum, haben sie nicht gesagt. Nun müssen die Leute geduldig darauf warten, dass die Regierung mit dem Bau anfängt. Wenn man die nepalesische Regierung kennt, weiß man allerdings, dass es noch lange dauern kann, bis sich dort etwas tut. Auch wenn Sajal und seine NGO darüber verständlicherweise sehr frustriert sind, gibt er trotzdem nicht auf und hilft an anderen Stellen so viel er kann.
Hetauda- und Dolkha-Distrikt: In diesem Distrikt ist die NGO „Divine Service Home“ am aktivsten. Hier wird sich auch um die rund zehn älteren Menschen und weitere Familien, die auf Hilfe angewiesen sind, gekümmert. Hier planen Sajal und die NGO zusammen 17 Häuser wieder aufzubauen und sich um die Nahrungs- und medizinische Versorgung der Menschen zu kümmern. In einem weiteren Distrikt (Dolkha) möchte Sajal ähnliche Hilfe leisten, da dieses Distrikt vom zweiten großen Erdbeben ähnlich stark zerstört wurde als Sindhupalchowk und Hetauda beim ersten. Diese Vorhaben würden wir gern weiter unterstützen. Auch habe ich Sajal vorgeschlagen, mit meinen zwei „didis“ Subechhya und Prabighya über deren Bambushäuser zu sprechen, um dann eventuell mit seinen (kräftigen) Helfern zusammen selbst welche zu bauen. Er will diesen Vorschlag an sein Team weitergeben.
An Sajal und seine Freunde, sowie die ihm vertraute NGO Divine Service Home gingen bisher rund 800€.